Mit ihrem kürzlich veröffentlichten Zwischenbericht hat die Initiative für einen handlungsfähigen Staat einen starken Impuls für grundlegende Reformen im öffentlichen Sektor gegeben. Die Initiative verfolgt das Ziel, Reformvorschläge für ein wirksameres und zukunftsfähiges staatliches Handeln zu erarbeiten. Getragen wird sie von Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Wissenschaft und Beratung; sie versteht sich als überparteilich, ohne offizielle Nähe zu politischen Parteien oder Institutionen. Ihren besonderen Fokus legt die Initiative auf die Themenfelder Digitalisierung und Sicherheit – zwei Bereiche mit erheblichem Veränderungsdruck und zugleich großem Potenzial. Die Empfehlungen der Initiative zeigen konkrete Wege auf, wie der Staat strukturell modernisiert werden kann. Grant Thornton in Deutschland ist nicht Mitglied der Initiative. Aber wir stimmen ihren Vorschlägen in vielen Punkten zu und begrüßen es, dass einige der im Bericht genannten Maßnahmen sich bereits im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung widerspiegeln.
INHALTE

Vom Reformstau zur digitalen Resilienz: Der öffentliche Sektor im Wandel

Deutschland hat bei der Digitalisierung von Staat und Verwaltung im internationalen Vergleich deutlichen Nachholbedarf. Der Zwischenbericht benennt Ursachen, die auch wir in unserer Beratungstätigkeit immer wieder beobachten: fehlende Priorisierung, unklare Zuständigkeiten, technologische Zersplitterung und eine Verwaltungskultur, die Innovation oft bremst. Der Bericht empfiehlt eine Reihe struktureller Veränderungen – wie etwa:

  • Ein Ministerium für Digitales & Verwaltung, das mit klarer Entscheidungsbefugnis die Digitalisierung der Verwaltung koordiniert – inklusive IT-Standards, Digitalbudget und Infrastruktur wie dem Glasfaserausbau.
  • Einen Kulturwandel in der Verwaltung, mit stärkerer Öffnung für Quereinsteiger, neuer Fehler- und Führungskultur sowie moderner Personalentwicklung.
  • Einheitliche nutzerzentrierte digitale Lösungen für Verwaltungsleistungen mit hohem Automatisierungspotenzial – zentral bereitgestellt, föderal anschlussfähig. IT-Projekte sollen von Beginn an auf Interoperabilität, Datennutzung und Cybersicherheit ausgelegt sein. 

Die neue Bundesregierung hat in diesem Kontext bereits ein Ministerium für Digitales geschaffen. Auch der Ausbau digitaler Identitäten sowie die Schaffung eines zentralen Bürgerkontos sind vorgesehen – Elemente, die eine nutzerzentrierte Verwaltung fördern. 
Diese Vorschläge zielen darauf ab, die Verwaltung agiler, effizienter und bürgernäher zu gestalten – ein Vorhaben, das auch wir bei Grant Thornton in Deutschland mittragen. In unserer Digitalisierungsberatung für den öffentlichen Sektor begleiten wir Ministerien, Behörden und kommunale Einrichtungen bei der digitalen Transformation: von der Strategie über das Prozessdesign bis zur Umsetzung. Wir bringen Verwaltungs- und IT-Know-how zusammen, gestalten Change-Prozesse aktiv mit – und schaffen praxistaugliche Lösungen.

Sicherheitsarchitektur modernisieren: Cyberabwehr und Krisenresilienz stärken

Im Bereich der nationalen Sicherheit identifiziert die Initiative diverse Schwachstellen. Demnach muss die Sicherheitsarchitektur Deutschlands, entstanden in einer Zeit konventioneller Bedrohungen, grundlegend transformiert werden, um hybride Kriegsführung, Cyberangriffe und grenzüberschreitende Krisen effektiv bewältigen zu können. Auch wir teilen diese Diagnose und unterstützen die vorgeschlagenen Reformansätze, die auf ein integriertes Sicherheitskonzept abzielen. Drei Beispiele:

  • Strategische Cyberabwehr: Der Bericht fordert eine gebündelte Kompetenz für Cybersicherheit auf Bundesebene. Hierzu gehören sowohl defensive Maßnahmen zum Schutz kritischer Infrastrukturen und Stärkung der zivilen Resilienz, als auch offensive Kapazitäten zur Abwehr von durch andere Staaten unterstützten Cyberangriffen.
  • Institutionelle Koordinierung: Die Etablierung eines Nationalen Sicherheitsrats würde die ressortübergreifende Bedrohungsanalyse und strategische Reaktionsfähigkeit stärken.
  • Resiliente Krisenarchitektur: Die empfohlene Neuordnung von Katastrophen- und Zivilschutz würde klare Führungsstrukturen für überregionale Großschadenslagen schaffen. 

Die Empfehlungen zeigen: Sicherheit sollte nicht mehr als isolierte Aufgabe einzelner Organisationen verstanden werden, sondern als gesamtstaatliche Herausforderung, die technologische Kompetenz, institutionelle Agilität und gesellschaftliche Resilienz erfordert. Auch in diesem Bereich deutet vieles darauf hin, dass die neue Bundesregierung erste Empfehlungen, zum Beispiel die Einrichtung eines Sicherheitsrats, prüft. Unabhängig davon unterstützt Grant Thornton in Deutschland öffentliche Institutionen auf allen Ebenen bei der Implementierung von integrativen Sicherheitskonzepten. Wir verbinden dabei strategische Beratung mit praxisnahen Lösungen für robusten Informationsschutz und Krisenresilienz im gesamten öffentlichen Sektor.

Von der Analyse zur Umsetzung: Grant Thornton als Partner für Transformation

Der Zwischenbericht liefert fundierte Reformvorschläge – jetzt kommt es auf die Umsetzung an. Digitalisierung und Sicherheit sind die Säulen staatlicher Resilienz. Doch Transformation gelingt nur mit Erfahrung, Methodenkompetenz und einem klaren Fahrplan.

Grant Thornton begleitet den öffentlichen Sektor strategisch und praxisnah – mit tiefem Verständnis für verwaltungsinterne Prozesse, rechtliche Rahmenbedingungen und technologische Anforderungen. Gemeinsam mit unseren Kunden gestalten wir einen Staat, der digital leistungsfähig und sicher für die Zukunft aufgestellt ist.