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Studie

Die elektronische Finanzberichterstattung mit XBRL

Maximilian Meyer zu Schwabedissen Maximilian Meyer zu Schwabedissen

Die erstmalige ESEF-konforme Erstellung der Abschlussinformationen in den neuen Formaten XHTML und iXBRL stellte Ersteller und Prüfer gleichermaßen vor technische und organisatorische Herausforderungen. Mit der bereits beschlossenen Erweiterung der XBRL-Auszeichnung der Anhangangaben ab 2022, und der von der EU geplanten elektronischen nicht-finanziellen Berichterstattung - für alle großen Kapitalgesellschaften - stehen Unternehmen vor weiteren großen Herausforderungen. Es bleibt bisweilen fraglich, ob die elektronische Berichterstattung in den neuen Formaten wirklich zielführend ist.

Eine mögliche Antwort darauf gibt eine Studie, die wir im Rahmen eines Vortrages beim DRSC-Anwenderforum für ESEF vorgestellt haben. Unter dem Titel „XBRL und seine Auswirkungen auf die Kapitalmarktkommunikation“ wurden insgesamt 73 wissenschaftliche Studien zwischen 2003 und 2020 aus international hochrangigen Forschungszeitschriften ausgewertet. Die Analyse zeigt, dass die Einführung von XBRL in verschiedenen Ländern wie USA, China oder Belgien insgesamt zu positiven Auswirkungen für die Kapitalmarktteilnehmer geführt hat. Das zeigt sich nicht nur an den Aussagen von befragten Experten, sondern konnte mehrheitlich durch statistische Auswertungen von Kapitalmarktdaten empirisch nachgewiesen werden. Die Studie zeigt aber auch, dass sich die erhofften positiven Auswirkungen nicht immer kurzfristig einstellen, sondern aufgrund verschiedener Faktoren beeinflusst werden können. Neben einer immer noch fehlenden Überzeugung des neuen Formates, sind vor allem die fehlende Vertrautheit mit den neuen technischen Vorgaben und die unterschiedliche Nutzung von Taxonomie-Elementen durch die Berichtersteller zu nennen. Hier stellt sich aber laut der Analyse ein Lerneffekt in den Folgejahren ein.    

Es lässt sich zusammenfassen, dass wir eine allgemein steigende Relevanz von XBRL in Forschung sowie Praxis sehen, und sich die Einführung dieser Technologie insgesamt positiv auf die Finanzkommunikation am Kapitalmarkt auswirken kann. Aber wie bei allen Innovationen gilt: Aller Anfang ist schwer und die Gewöhnung an den neuen Standard ein wichtiger Aspekt. Da die EU in Zukunft eine Erweiterung der Vorschriften auf die nicht-finanzielle Berichterstattung und auf große nicht-börsennotierte Unternehmen vorsieht, sollten sich viele Unternehmen frühzeitig mit dieser Thematik und mögliche Anwendungsfragen auseinandersetzen.

Zum DSRC-Anwenderforum

Zum Richtlinienentwurf der EU-Kommission zur geplanten elektronischen nicht finanziellen Berichterstattung

Ansprechpartner

Maximilian Meyer zu Schwabedissen
Partner
T +49 611 18890 552
M +49 170 574 0343
E maximilian.meyerzuschwabedissen@wkgt.com

Hendrik Pieper
Assistent
T +49 341 59083 772
M +49 152 54535 960
E hendrik.pieper@wkgt.com

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